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Marshall Protocol (Deutsche übersetzung)

OLDER VERSION containing information on former recommendation to use small dose ABx 2nd days as part of protocol

Dieses Dokument ist eine Zusammenfassung der wichtigsten Fragen im Zusammenhang mit dem Marshall-Protokoll und richtet sich an ÄrztInnen. Viele der hier behandelten Themen sind umfangreicher an anderen Stellen der Knowledge Base dargestellt.

This article is a summary of the <html>Marshall Protocol</html> translated into German. For questions about meaning, please see the original English version. Other translations of varying quality are also available.

Übersetzung von Zeitschriftenartikeln

Ressourcen für ÄrztInnen

Wir empfehlen AerztInnen und PatientInnen dringend, Informationen auf folgenden Webseiten zu lesen:

  • MPKB.org - Die Marshall-Protokoll Knowledge Base enthält Links zu den neuesten peer-reviewed (von Experten begutachteten) wissenschaftlichen Veroeffentlichen von ARF, sowie Artikel über zahlreiche Themen, welche fuer die unterschiedlichsten Zielgruppen geschrieben worden sind.
  • MarshallProtocol.com - Diese Seite hilft PatientInnen und ÄrztInnen ein besseres Verständnis für das Marshall-Protokoll zu bekommen. Die MarshallProtocol.com-Seite ist derzeit offen für neue PatientInnen nur auf Einladung hin. Sie beinhaltet Krankheits- und Symptomberichte von PatientInnen und wissenschaftsbezogene Diskussionen. Medizinische Fachleute werden gebeten, sich auf der Sonderforum fuer medizinische Fachleute -Seite anzumelden, was über eine Anfrage per E-Mail möglich ist. MarshallProtocol.com wird von Professor Trevor Marshall, Mitgliedern des Forschungsteams und PatientenvertreterInnen moderiert.
  • AutoimmunityResearch.org - Auf dieser Seite kann man mehr über die Stiftung, welche das Marshall-Protokoll unterstützt, erfahren und sich weiter über die ganze Tragweite einer metagenomischen Pathogenese chronischer Erkrankungen informieren.
  • Bacteriality.com - Diese Seite enthält Amy Proals Interviews mit MP PatientInnen und diverse Artikel über die dem MP zugrunde liegende Wissenschaft.

Während der Arzt/Aerztin letztlich verantwortlich ist für die Behandlung eines/r PatientIn, so können PatientInnen die vielfältigen zur Verfügung stehenden Informationen über das MP sammeln und dem/r behandelnden Art/Aerztin vorlegen und so dessen/deren Entscheidungen, den/die PatientIn auf dem MP zu unterstützen, erleichtern. Wir empfehlen die Behandlung nach dem MP nur bei aktiver Beteiligung der PatientInnen auf den MarshallProtocol.com oder CureMyTh1.org Seiten, was ebenso Teil der Voraussetzungen ist, unter denen wir uns um die Anerkennung des MP als offiziell zugelassene Behandlung bemuehen.

Hintergruende und wissenschaftliche Begründung der Therapie

Marshall-Protokoll (MP) ist die Bezeichnung für eine Therapie, die von Professor Trevor Marshall entwickelt worden ist und die auf einem Krankheitsmodell basiert, welches er für chronisch-entzündliche Erkrankungen entwickelt hat.

Marshall (und Kollegen) vermutet, dass chronisch-entzündliche Erkrankungen, darunter viele Autoimmunerkrankungen, durch ein aus der physiologischen Balance geratenes metagenomisches Mikrobiom verursacht werden, also von den menschlichen Koerper besiedelnden Gesellschaften bakterieller Erreger, von denen viele intrazellulär persistieren. Ein aktueller Artikel (peer-reviewed) beschreibt diese Pathogenese ausführlicher.1)

Das Marshall-Protokoll ist eine medizinische Therapieform, die durch die Autoimmunity Research FoundationNon-profit foundation dedicated to exploring a pathogenesis and therapy for chronic disease. (Stiftung zur Erforschung von Autoimmunerkrankungen) gefördert wird. Sie ist seit 2002 bekannt und wird seitdem bei einer Vielzahl von chronisch-entzündlichen Erkrankungen angewandt.

Eine beträchtliche Anzahl von PatientInnen, bei denen eine der folgenden Diagnosen vorliegt, zeigen vielversprechende Behandlungserfolge: Sarkoidose, chronische Lyme-Borreliose, chronisches Müdigkeitssyndrom, ideopathische Uveitis, Hashimoto-Thyreoiditis, rheumatoide Arthritis, Fibromyalgie, Diabetes Typ II, Psoriasis, Lupus (SLE), Multiple Sklerose sowie eine Reihe von anderen Diagnosen, die den Autoimmunerkrankungen zugerechnet werden.

Bei der Frage, ob ein Patient erfolgreich mit dem MP behandelt werden kann, kommt es nicht so sehr auf die Diagnose einer bestimmten chronischen Krankheit an. Wichtiger ist die klinische Beurteilung durch einen erfahrenen Arzt/Aerztin, die Reaktion auf einen Behandlungsversuch, die sogenannte Therapeutische Probe und das Ergebnis des 25-D, 1,25D Spiegels, die Blutprobe zweier Vitamin-D-Metaboliten.2)

Nach der Theorie von Marshall liegt allen chronisch-entzündlichen Erkrankungen eine Fehlregulation der nuklearen Rezeptoren (Kernrezeptoren) zugrunde, welche die angeborene Immunabwehr kontrollieren. Zum Beispiel beeinflusst der Vitamin-D-Rezeptor (VDR) die Produktion vieler körpereigener antimikrobieller Eiweisse (zusammen mit TLR2 - Toll-like-Rezeptor 2). Zusaetzlich zur direkten Hemmung des VDR durch Stoffwechselprodukte von haeufig vorkommenden Krankheitserregern kann der VDR auch indirekt blockiert werden durch die bakteriell verursachte Veraenderung und somit Inaktivierung der ihn aktivierenden Liganden. Über die Nahrung aufgenommenes Vitamin D verlangsamt ebenso die Aktivität des Rezeptors und hält den Körper davon ab, die der Erkrankung zugrunde liegenden Erreger abzutoeten. Um die Funktionalität des angeborenen Immunsystems während der Behandlung mit dem MP aufrecht zu erhalten, ist es daher von grundlegender Wichtigkeit, die Zufuhr von Vitamin D über die Nahrung oder durch Nahrungsergänzungsmittel zu vermeiden. 3) 4)

Das MP verwendet die viermal tägliche Gabe von Olmesartanmedoxomil (Benicar, Olmecip, Mencord), um einerseits den Vitamin D Rezeptor wieder zu aktiverien und andererseits die blockierenden bakteriellen Liganden von diesem zu entfernen. Dieses Medikament wurde als Angiotensin-II-Rezeptorblocker (ARB) entwickelt, hat aber in der von Marshall empfohlenen Dosierung Einfluss auf diverse Regelvorgaenge des Koerpers. Neben der Immunstimulation über die VDR Aktivierung reduziert Olmesartan auch die entzündliche Zytokin-Produktion durch Hemmung des NF-Kappa-B Transkriptionsweges. Dadurch wird u.a. die Freisetztung von TNF-alpha gehemmt, was die Organe vor den Auswirkungen ueberschiessender Entzuendungen schuetzt.

Zusätzlich in bestimmten Abstaenden eingenommene, niedrig dosierte, bakteriostatisch wirkende orale Antibiotika koennen einem bereits ernsthaft geschwaechten Immunsystem helfen, die krankheitsverursachenden Erreger des menschlichen Metagenoms zu erkennen. Vier bakteriostatisch wirkende Antibiotika werden verwendet: Minozyclin, Clindamyzin, Sulfamethoxazol-Trimethoprim (Bactrim DS) und Demeclozyclin (Declomycin). Diese greifen bestimmte Komponenten des systemischen Mikrobioms an. Minozyclin wirkt zusaetlich immunsupprimierend ueber den PXR Kernrezeptor. Diese Wirkweise kann hilfreich sein, um die in Abstaenden unterschiedlich starken Immunreaktion (IP) zu mildern.

Schwerkranke PatientInnen können während des Heilungsprozesses eine unangenehme Lichtempfindlichkeit entwickeln, so dass das Vermeiden von direkter und indirekter Sonneneinstrahlung notwendig werden kann. Die PatientInnen sollten ihre Augen vor hellem Licht schützen, um weitere Netzhautschäden zu verhindern und neurologische Symptome zu mildern. Letztere koennen u.a. Reaktionen des Gehirns sein, die durch die Produktion von 1,25-D im Auge entstehen. Manche PatientInnen erleben kaum eine signifikante Lichtempfindlichkeit waehrend des Genesungsprozesses, andere koennen erst nach Jahren der Behandlung Licht wieder besser vertragen.

Immunpathologie

<mainarticlege> Wissenschaft hinter der Immunpathologie </article>

Wenn waehrend der Behandlung mit dem MP Bakterien abgetoetet werden, reagiert der Koeper mit Symptomen, die Immunpathologie genannt werden. Diese aeussert sich oft dergestalt, dass bereits bestehende Krankheitssymptome sich verschlimmern oder abgeklungene erneut auftreten koennen. Dies ist eine normale Immunantwort des Koerpers, welche durch Zytokine vermittelt wird. Die Produktion dieser Zytokine wird angeregt durch bakterielle Endotoxine, die freigesetzt werden, wenn Bakterien absterben. Gelegentlich koennen auch neue Symptome auftreten oder erhoehte Laborwerte beobachtet werden (wie z.B. erhoehtes Kreatinin, erhoehte Leberenzymwerte, niedrige Leukozytenzahl usw.) Das Auftreten dieser Symptomatik ensteht dadurch, dass Olmesartan das Immunsystem aktiviert, welches dann vermehrt Keime abtoeten kann. Das Auftreten von Immunpathologie ist somit ein notwendiger Teil der Genesung. Die Staerke der Immunpathologie, die ein/e PatientIn auf dem MP erfaehrt, korreliert oft mit der Schwere der Erkrankung und der sogenannten bakteriellen Last eines/r PatientIn. Weniger schwer kranke PatientInnen erleben demgemaess eine mildere Immunpathologie.

Immunpathologie wird manchmal synonym mit dem Begriff “Jarisch-Herxheimer-Reaktion” verwendet oder auch kurz “Herx” genannt.

Viele PatientInnen, selbst solche, die laengere Phasen von Immunpathologie durchlaufen hatten, erreichten eine deutliche Verbesserung ihrer Erkrankungen bis hin zur Remission. Diese Erfahrungen unterstuetzen die Schlussfolgerung, dass das Auftreten von Immunpathologie eine notwendige zu durchlaufende Phase ist, die dem Absterben der den Koerper chronisch schaedigenden Bakterien enspricht und somit bedeutet, dass der negative Krankheitsverlauf sich umkehrt in Richtung Genesung. Das MP ist in dieser Hinsicht nicht einzigartig. Eine Reihe anderer Krankheiten und / oder Therapien weisen entsprechende Immunreaktionen auf.5) 6) 7)

PatientInnenberichte und Laborwerte spiegeln den Grad der Immunpathologie wider. Klinische Zeichen der Immunpathologie.

Eignung des/r PatientIn und andere Voraussetzungen

Das Marshall-Protokoll wird fuer eine Vielzahl chronisch-entzündlicher Erkrankungen eingesetzt. Der Goldstandard zur Beurteilung, ob das MP indiziert ist, ist ein therapeutischer Behandlungsversuch mit der Fragestellung, ob die Einnahme von Olmesartanmedoximil und in bestimmten Abstaenden eingenommenes niedrig dosiertes Minozyclin eine Immunreaktion provozieren. Die Ergebnisse eines Vitamin-D-Metaboliten-Tests sind weniger aussagekraeftig, wobei allerdings ein niedriger 25-D und hoher 1,25-D Spiegel Hinweise auf eine vorliegende chronische Entzuendung im Sinne einer Autoimmunerkrankung geben koennen. Siehe auch: Vitamin D Metabolit Calculator.

Besondere PatientInnengruppen:

  • Schwangere/stillende Muetter - Die Medikamente Olmesartan und Minozyclin sind die beiden Grundpfeiler des MP. Sie sind während Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert. Frauen im gebärfähigen Alter, die das MP anwenden moechten, muessen ausreichende Vorkehrungen zur Schwangerschaftsverhuetung treffen.
  • Kinder - Kinder mit diversen Erkrankungen werden bereits mit dem MP behandelt. Mehr als ein Dutzend Kinder auf dem MP zeigen sehr erfreuliche Behandlungsverlaeufe. Die FDA hat Olmesartan kürzlich zugelassen für die Behandlung von hohem Blutdruck bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 - 16 Jahren.

Vor Beginn der Behandlung mit dem MP sollten sich ÄrztInnen und PatientInnen umfassend mit den Inhalten der sogenannten Pre-MP-Checkliste vertraut machen, welche die Medikamente, den notwendigen Augenschutz und alle u.U. notwendigen Veränderungen des Lebensstils beschreibt, welche fuer eine erfolgreiche und sichere Anwendung des MP Voraussetzung sind.

Sicherheitshinweise

<mainarticlege> Sicherheitshinweise für das Marshall-Protokoll </article>

  • Fuer manche PatientInnen mag es schwierig sein, die waehrend des MP auftretende Immunpathologie zu kontrollieren - Während es den meisten PatientInnen gelingt, die Immunreaktionen waehrend des MP in ertraeglichem Rahmen zu halten, indem sie die eingenommenen Antibiotika reduzieren/absetzen und die Dosis von Olmesartan erhoehen, kann es fuer schwer kranke PatientInnen u.U. schwierig sein, die Immunpathologie tolerabel zu halten. ÄrztInnen sollten daher Ihren PatientInnen dabei helfen, zu lernen, wie man im Alltag die auftretende Immunpathologie kontrollieren kann. Je besser PatientInnen informiert sind, um so einfacher und selbststaendiger koennen sie im Alltag mit unangenehmen Immunreaktionen sachgemaess umgehen. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn Immunreaktionen bedrohlich erscheinen und eventuelle Notfallmassnahmen notwendig werden sollten. Zudem wird dringend angeraten, dass PatientInnen immer wieder ermutigt werden, sich auch Unterstuetzung auf den Webseiten der Stiftung zu holen, wo sie Moderatoren und erfahrene MitpatientInnen kontaktieren koennen.
  • Azithromycin ist nicht mehr als sicher angesehen, auch in kleinen Mengen
  • Die Patienten sollten nicht Nimesulid (Aulin / Mesulid / Nimed). Es könnte zu Blutungen führen. Ein Todesfall hat während seiner Nutzung berichtet.
  • * Die Patienten sollten nicht rivaroxaban (Xarelto). Es könnte zu Blutungen führen.
  • Fuer einige schwerst kranke PatientInnen kann die auftretende Immunpathologie koerperlich und seelisch sehr beanspruchend sein - Um so wichtiger ist die Unterstuetzung durch eine/n erfahrene/n Arzt/Aerztin und durch Familie/Freunde. Bevor der/die PatientIn nicht umfassend mit den moeglichen Immunreaktonen und anderen eventuellen Unannehmlichkeiten vertraut ist, die waehrend des MP auftreten koennen, sollte er/sie nicht mit der Behandlung beginnen.

Nicht-MP Behandlungen

<mainarticlege> Nicht-MP Medikationen </article>

Von seltenen Ausnahmen abgesehen sollte das Marshall-Protokoll (MP) nicht mit anderen Protokollen, Behandlungenweisen oder zusaetzlicher Einnahme von Stoffen insbesondere solchen, die immunmodulatorisch oder gar immunsuppressiv wirken, kombiniert werden. All diese anderen Massnahmen koennen den Behandlungserfolg durch das MP blockieren - und u.U. sogar fuer PatientInnen gefaehrlich werden.

Bei unertraeglichen Beschwerden koennen diverse Medikamente palliativ, zur Linderung eingesetzt werden wie z.B. bestimmte Schlaftabletten, Schmerzmittel und Antidepressiva. Dabei wird jedoch empfohlen, eine moeglichst geringe Dosis anzuwenden.

Im Folgenden wird eine Zusammenfassung der Medikamente dargestellt, die u.U. den Therapieerfolg des MP beeinflussen koennen. Eine ausfuehrliche Liste ist in dem Artikel Nicht-MP Behandlungen gegeben.

  • Antibiotika - Sulfusalazene, Plaquenil und Methotrexat sind sogenannte Antimetabolitantibiotika, Bactrim hat eine aehnliche Wirkungsweise, die unerwuenschte und moeglicherweise nicht beherrschbare Immunreaktionen ausloesen koennen. Sie muessen vor Beginn des MP unbedingt abgesetzt werden.
  • Antibiotika bei akuten Infekten - Olmesartan potenziert stark die Wirkung vieler Antibiotika. Folglich kann es u.U. zu schweren oder gar auch lebensbedrohlichen immunpathologischen Reaktion führen, wenn Nicht-MP Antibiotika für eine akute Infektion verschrieben werden. Olmesartan sollte waehrend einer solchen Situation auf keinen Fall abgesetzt werden, da es die lebenswichtigen Organe vor Schäden durch Zytokine schuetzt. Wenn ein Nicht-MP Antibiotikum zur Beherrschung einer Infektion voruebergehend benoetigt wird, sollten die im Merkblatt fuer Notfallsituationen angegebenen Massnahmen unbedingt beachtet werden. Massnahmen in akuten Notfaellen.
  • Antikoagulantien - Die gleichzeitige Einnahme von Olmesartan und eines Antikoagulans kann sich deutlich auf die Dosierung des letzteren auswirken und macht eine entsprechend Dosisanpassung notwendig. Die genaue und engmaschige Ueberwachung der Antikoagulantientherapie ist daher dringed erforderlich.
  • Antimykotika - Arzneimittel wie Diflucan und Lamisil beeinflussen den VitD Stoffwechsel erheblich und sind daher in der Regel kontraindiziert.
  • Virustatika - Antivirale Medikamente haben tiefgreifende Auswirkungen auf das Immunsystem sowie eine Reihe von schwerwiegenden Nebenwirkungen. Der routinemäßige Einsatz ist in der Regel für MP Patienten kontraindiziert.
  • Bisphosphonate - Diese koennen zu Kalziumablagerungen in Weichteilen fuehren und so deren Organfunktionen reduzieren. Sie stehen im Verdacht, Kieferknochennekrosen auszuloesen.
  • Kalziumtabletten - Diese sollten insbesondere dann, wenn bereits eine Hyperkalziurie oder Hyperkalzämie bekannt sind, vermieden werden. In der Regel sollten nicht mehr als 1000-1500 mg Kalzium täglich konsumiert werden und dies moeglichst durch Verzehr von Vollwertnahrungsmitteln. Sollte dies nicht moeglich sein, so ist die Einnahme von Kalzium ohne Vitamin D akzeptabel.
  • Corticosteroide - Das MP ist nicht wirksam bei gleichzeitiger Einnahme von Corticosteroiden, da diese das Immunsystem unterdruecken. Sie muessen daher schrittweise abgesetzt werden. Der Absetzprozess kann durch die gleichzeitige Einnahme von Olmesartan unterstuetzt werden, da dieses auch entzuendungslindernd wirkt. Waehrenddessen koennen die ACTH und Cortisol-Produktion überwacht werden, um die Funktion der Nebennierenrinde zu beurteilen.
  • Diuretika - Einige Diuretika einschließlich der Gruppe der Thiazide sind für MP Patienten kontraindiziert. Wenn ein Diuretikum erforderlich ist, sollte Lasix verordnet werden.
  • Folsäure (verschreibungspflichtig oder frei verkaeuflich) - Folsäure erleichtert die Vermehrung von Bakterien, da es zur Bildung neuer DNA gebraucht wird. Eine ausgewogene Ernährung ist in der Regel ausreichend, den Koerper mit genuegend Folsaeure zu versorgen.
  • Hormonersatzbehandlung (zB Progesteron, Östrogen und Testosteron) - Weil die zusaetzliche Einnahme von Hormonpraeparaten die Wirkung vieler nuklearer Rezeptoren beeinflusst, sind diese waehrend des MP in der Regel kontraindiziert. Unter bestimmten Umständen können Patienten auch weiterhin auf ihrer Hormonersatztherapie verbleiben, bis sie in der Lage sind, diese ausschleichend zu beenden. Siehe auch Artikel Hormonersatzbehandlung .
  • Interferone Obwohl Interferone an sich Teil der Immunabwehr des Koerpers sind, konnten Studien einen deutlichen immunsuppressiven Effekt der angewendeten Interferonbehandlungen nachweisen. Es wurde eine Verringerung von Zytokinen und auch Immunzellen gefunden. Somit ist eine gleichzeitige Interferon Behandlung kontraindiziert.
  • Intravenoese Immunglobuline (IVIG) - IVIGe werden aus menschlichem Blut gewonnen. Der sogenannte Entnahmepool besteht aus dem Blut von mehr als hundert Spendern und beinhaltet neben den gewuenschten Stoffen auch eine große Anzahl von Krankheitserregern. Es besteht somit eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Krankheitserreger aus dem Blut dieser Menschen die Empfaenger infizieren koennen.
  • Statine - Statine haben eine Reihe von dokumentierten negativen Nebenwirkungen und koennen den Verlauf bestimmter chronischer Erkrankungen verschlechtern. Zudem konkurrieren einige Statine um die VDR Bindungsstelle und vermindern somit die Wirkung von Olmesartan. Sie sind daher kontraindiziert.
  • Schilddrüsenhormone - Die Notwendigkeit der Einnahme von Schilddruesenhormonen kann sich recht fruehzeitig bei Einnahme von Olmesartan eruebrigen. Die Funktion der Schilddruese sollte daher gerade zu Beginn engmaschig kontrolliert und die Hormongaben (nach unten hin) entsprechend angepasst werden.
  • TNF-alpha Blocker - Tumor-Nekrose-Faktor-alpha oder TNF-alpha ist ein Zytokin und wichtig fuer die effektive Immunüberwachung des Koerpers. TNF-alpha-Blocker unterbinden die Wirkung von körpereigenem TNF-alpha, was das Immunsystem deutlich schwaecht und viele Nebenwirkungen dieser Behandlung erklaert. Olmesartan reduziert ebenfalls TNF-alpha allerdings in deutlich geringerem Ausmass und mit weniger schaedigenden Auswirkungen fuer das koerpereigene Immunsystem. Olmesartan reduziert die Herstellung dieses Zytokines im Gegensatz zu der vollstaendigen Blockade des im Koerper verfuegbaren Zytokins durch TNF-alpha Blocker.

Essen und Trinken

<mainarticlege> Nahrungsmittel und Getraenke </article>

PatientInnen auf dem MP sollten jegliche Speisen und Getränke vermeiden, denen Vitamin D zugestzt worden ist oder ein hohes Maß an natürlich vorkommendem Vitamin D enthalten. MP PatientInnen sollten zudem auf Lebensmittel und Getränke mit einem hohen Chlorogensäuregehalt verzichten - vor allem auf Kaffee, Fruchtsaftkonzentrate, die Vitaminzusaetze enthalten wie z.B. Folsäure. Ebenso wird eine kohlenhydratarme Ernaehrung für MP Patienten empfohlen, ist aber nicht unbedingt erforderlich. Eine unausgewogene Ernährung sollte in einigen Fällen korrigiert werden, dies setzt allerdings ein richtiges Verständnis sowohl fuer das MP und die Ernährungsbedürfnisse des Körpers voraus. Dies kann bisweilen die Beratung durch eine entsprechend ausgebildete medizinische Fachkraft erfordern.

Lichtempfindlichkeit

<mainarticlege> Lichtempfindlichkeit </article>

Erhoehte Empfindlichkeit gegenueber Sonnenlicht oder grellem kuenstlichen Licht nennt man Lichtempfindlichkeit, welche je nach Intensitaet bis hin zur Photophobie ausgepraegt sein kann. PatientInnen auf dem MP leiden bereits vor der MP Behandlung oder entwickeln im Laufe der Therapie eine Lichtempfindlichkeit unterschiedlichen Ausmasses. Dies ist durch die Th1-Grunderkrankung verursacht und nicht durch die Behandlung selbst. Die Exposition gegenüber natürlichem oder hellem kuenstlichen Licht kann bei einer lichtempfindlichen Person zu einem Aufflackern der internen Krankheitsaktivität führen, die sich auch in verstaerkten entzuendlichen Symptomen aeussern kann. Diese Lichtempfindlichkeit kann auftreten, wenn entweder die Haut hellem natürlichen Licht ausgesetzt wird oder die Augen selbst natürlichem oder künstlichem Licht ausgesetzt werden. Lichtempfindlichkeitssymptome können unmittelbar nach der Exposition auftreten oder beginnen 1 bis 3 Tage später. Manchmal persistieren sie bis zu 5 Tagen oder mehr.

Bei Personen, welche bereits vor dem MP lichtempfindlich sind, wird sich dies waehrend der Behandlung wahrscheinlich verstaerken. Einige Personen, die vor der Behandlung nicht lichtempfindlich waren, koennen unter der Behandlung lichtempfindlich werden, andere wiederum entwickeln keine Lichtempfindlichkeit. Personen mit relativ milden entzuendlichen Symptomen (vermutete Fruehstadien) koennen Licht waehrend des MPs meistens besser vertagen. Es ist bisher nicht moeglich, genau vorherzusagen, wer wann und wie stark waehrend des MPs lichtempfindlich reagieren wird. Erst der individuelle Behandlungsverlauf wird dies zeigen.

PatientInnen auf dem MP profitieren von dem Tragen besonderer Sonnenbrillen, die ein breites Lichtsprektrum blockieren. Auch die Haut sollte vor Sonne und grellem Licht geschuetzt werden. Weitere Richtlinien sind im entsprechenden Knowledge Base-Artikel nachzulesen Augenschutz und Hautschutz.

Beispiel fuer Immunpathologie - PatientInnen auf dem MP wie dieser 50-jährige Mann mit Spondylitis ankylosans erleben haeufig einen vorübergehenden Anstieg typischer Entzuendungsmarker.8)

Laboruntersuchungen

<mainarticlege> Laboruntersuchungen </article>

Bei den meisten PatientInnen steigen waehrend des MPs einige Laborwerte an insbesondere solche, die mit Entzuendungen in Zusammenhang stehen, was dazu passt, dass es unter der Behandlung zu einer aktiven Immunreaktion kommt. Es kann hilfreich sein, ist aber notwendig, bestimmte Laborparameter waehrend des Therapieverlaufes zu kontrollieren wie Lymphozytenprozentsatz, C-reaktives Protein, alkalische Phosphatase, Triglyceride, relevante “Autoantikörper” und Serum ACE. Es ist zudem sinnvoll, vor Beginn der Behandlung Kreatinin, Harnstoff und andere Parameter zur Beurteilung der Nierenfunktion zu messen, welche bisweilen recht unterschiedlich sein koennen von PatientIn zu PatientIn, um eine Vergleichsbasis zu haben, fuer sich eventuell unter der Behandlung veraendernde Werte. Waehrend der Behandlung koennen sich einige Laborwerte teilweise deutlich veraendern im Rahmen der auftretenden Immunreaktionen. Neben den typischen Entzuendungsparametern koennen sich auch die Werte fuer HGB, HCT, EFGR, Kreatinin und Harnstoff veraendern. Dies ist voruebergehend und die Werte normalisieren sich wieder, wenn die systemische Entzuendung abklingt.

Erhoehte Harnstoff- oder Kreatininwerte sind z.B. kein Anlass, Olmesartan abzusetzten. Sie sind lediglich Zeichen, dass Immunpathologie vermehrt auftritt moeglicherweise auch in der unmittelbaren Umgebung oder im Nierengewebe selbst. Wenn behandelnde AerztInnen nicht interveniert und diese auffaelligen Werte nur beoachtet haben, so zeigte sich, dass Harnstoff und auch Kreatinin sich wieder normalisierten. Dies bedeutet dann, dass die sogenannte bakterielle Last der Nieren ueberwunden worden ist. Es ist uns nicht bekannt, dass MP PatientInnen dialysepflichtig geworden waeren. Voraussetztung dafuer ist jedoch, dass die PatientInnen durchgehend Olmesartan regelmaessig einnehmen.

Sollten diese Labormarker ueber mehrere Monate hin erhoeht sein, so weist dies auf unnoetig hohe Immunpathologie in den Nieren hin und wir raten dringend, Massnahmen zur Milderung der Immunpathologie einzuleiten.

Vitamin D Metabolite

<mainarticlege> Vitamin D-Metabolite und Testinstruktionen </article>

Es gibt zwei wichtige Vitamin D Metabolite:

  • 1 ,25-Dihydroxyvitamin D (1,25-D) - Hohe Werte dieses aktiven Vitamin-D-Hormons bei einem/r PatientIn weisen auf eine chronisch entzuendliche Erkrankung hin. 9) Ein unauffaelliger Wert bedeutet hingegen nicht, dass der/die PatientIn nicht von einer Behandlung mit dem MP profitieren koennte, zumal eine Therapie mit einem TNF-alpha-Blocker und auch andere Medikamente und Interventionen den 1,25-D Spiegel veraendern koennen. Wann immer möglich, verwenden Sie fuer die Testung Labor Quest Diagnostics. Quest hat leider kuerzlich aufgehoert die 1,25-D Proben routingemaessig zu gefrieren, was wir fuer den Erhalt korrekter 1,25-D Werte fuer noetig halten. Die Proben werden dann jedoch gefroren, wenn der/die PatientIn es ausdruecklich wuenscht, was wir somit empfehlen.
  • 25-Hydroxy-Vitamin D (25-D) - Im Gegensatz zu 1,25-D, müssen Serumproben von 25-D nicht eingefroren werden. 25-D ist ein Secosteroid mit möglichen immunsuppressivem Effekt.10) Deswegen ist es notwendig, dass MP PatientInnen ihren Vitamin D Konsum deutlich einschraenken, um 25-D Werte von moeglichst unter 12ng/ml zu erreichen. Der 25-D Spiegel sollte alle 6-12 Monate kontrolliert werden. Seien Sie sich bitte bewusst, dass es bereits zu erhoehter Immunpathologie kommen kann, dies bisweilen recht dramatisch, wenn der 25-D Spiegel faellt.

Wenn zwar der Vitamin-D-Metaboliten Test keinen Hinweis auf eine Th1-Entzündung ergibt, aber klinische Symptome das Vorliegen einer solchen nahelegen, so empfehlen wir eine kurze sogenannte therapeutische Behandlungsprobe mit dem MP ueber 1 bis 2 Monate. Ein längerer Zeitraum ist erforderlich, wenn der 25-D-Spiegel hoch bleiben sollte. Erst ab 25-D Werten unter 25ng/ml ist ein MP Behandlungsversuch effektiv.

Um Vit D Labordaten bewerten zu koennen, nutzen Sie bitte den Vitamin D Metaboliten Kalkulator.

Benicar ist ein schwacher Blutdrucksenker. Image: FDA Label für Benicar

Blutdruckmessungen

<mainarticlege> Niedriger Blutdruck und Schwindel </article>

Urspruenglich ist Olmesartan (Benicar) ein mildes blutdrucksenkendes Medikament. Wie man dem Diagramm (rechts) entnehmen kann, welches dem FDA Label fuer Benicar entstammt, ist die Dosis-Wirkungs-Kurve für Benicar asymptotisch, wobei eine stufenweise hoehere Dosierung des Medikaments nur zu einer geringen Blutdrucksenkung fuehrt. Zum Beispiel bewirkt die Dosiserhoehung von 40mg auf 80mg Olmesartan nur eine Abnahme des Blutdrucks von nicht mehr als 1mm Hg.

Eine Senkung des systolischen Drucks von mehr als 15mm Hg Quecksilber kann somit nicht allein auf die blutdrucksenkende Wirkung von Olmesartan zurueckgefuehrt werden. Die Blutdrucksenkung ist daher voraussichtlich auch durch den zugrunde liegenden Krankheitsprozess selbst mitbegruendet.

So kann es z.B. im Rahmen einer Immunreaktion zu einer Blutdrucksenkung kommen, wenn Bakterien oder von diesen infizierte Zellen zerstoert werden. Obwohl nicht fuer alle Bakterien zutreffend, so werden Endotoxine11) freigesetzt, wenn Bakterien absterben. Die erhoehte Bioverfügbarkeit von Endotoxinen kann u.U. zu einem starken Blutdruckabfall fuehren.12)

Wenn ein/e PatientIn bereits vor dem MP unter niedrigem Blutdruck leidet, so wird dies auch unter der MP Behandlung so bleiben, da ein niedriger Blutdruck meist ein Symptom von Immunopathologie selbst ist. In den meisten Fällen normalisieren sich die Blutdruckwerte unter der Behandlung, wenn das bakterielle Absterben weniger wird und dies selbst dann, wenn die PatientInnen weiterhin regelmaessig in gleicher Dosierung Olmesartan einnehmen.

Entsprechend sind Medikamente, die den Blutdruck erhoehen sollen wie Fludrocortison und Dopamin kontraindiziert. Sie helfen nicht dabei, die bakterielle Last des Koerpers zu reduzieren und koennen hingegen moeglicherweise schaedigende Auswirkungen auf das Immunsystem haben.

Olmesartan (Benicar)

<weiterfuehrende Artikel> Wissenschaft hinter Olmesartan (Benicar) , Vorteile von Olmesartan für Patienten mit Nierenschaeden, Olmesartan Sicherheitsprofil </article>

Bezueglich des MPs hat Olmesartan zwei Hauptwirkungen: Es reduziert die Entzündung durch die Blockierung des Zytokins Nuclear Factor-kappa BA protein that stimulates the release of inflammatory cytokines in response to infection und es ist ein Agonist des Vitamin D Rezeptors (VDR). Als VDR-Agonist aktiviert Olmesartan die angeborene Immunabwehr. Bisherige intensive Untersuchungen haben gezeigt, dass die hier eingesetzten Dosierungen von Olmesartan sicher sind. Olmesartan zeigt minimale Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und ist eines der sichersten Medikamente auf dem Markt ueberhaupt.

Die angegebene Halbwertszeit von Olmesartan betraegt 13 Stunden. Dies würde bedeuten, dass das Medikament während dieser Zeit voll aktiv waere. Wir haben jedoch festgestellt, dass bei kranken PatientInnen, Olmesartan am effektivsten ist, wenn es alle 4-6 Stunden eingenommen wird, mit einem Maximum alle 8 Stunden. Dies kann dadurch erklaert werden, dass einige intrazellulären Keime (insbesondere Shigella), die Caspase Aktivitaeten hochregulieren, welche Proteasen sind und auch den VDR spalten und somit inaktivieren.13) Wenn der VDR von Caspasen gespalten worden ist, so ist zu erwarten, dass die bereits an ihn gebundenen Liganden u.a. auch Olmesartan an den nunmehr Bruchstuecken verbleiben und somit ihre Wirkung auf den Organismus verlieren. Daher ist die haeufigere Gabe eines VDR-Agonisten fuer PatientInnen mit infizierten Koerperzellen wirksamer.

Die US Food and Drug Administration hat keine Maximaldosis fuer den Einsatz von Olmesartanmedoximil (Benicar) angegeben, da bisher keine dosisabhängigen Nebenwirkungen festgestellt wurden. FDA Post-Marketing-Erfahrungen haben gezeigt, dass Olmesartan eines der sichersten Medikamente auf dem Markt ist. Hierbei ist dringend zu beachten, dass dies nicht fuer die Medikamentenkombination wie Benicar HCT, gilt. Diuretika sind schädlich und sollten nie fuer das MP verwendet werden.

Die offizielle Medikemanteninformation ueber Olmesartan medoximil beschreibt keine wesentlichen Nebenwirkungen. Unerwünschte Ereignisse waren vergleichbar mit denen der Placebo-Gruppe. Die Nebenwirkungen waren im Allgemeinen “leicht, vorübergehend und standen nicht im Zusammenhang mit der Dosierung.” Ebenso zeigte die Häufigkeit unerwünschter Ereignisse keine Beziehung zu der eingenommenen Dosis von Olmesartan.

Eine Studie von 2001, welche in der Zeitschrift für Pharmakologie veroeffentlich wurde, beschreibt Olmesartan als sicher und in Dosierungen von bis zu 160 mg/Tag gut vertraeglich.14) In Placebo-kontrollierten Studien war die einzige Nebenwirkung, die bei mehr als 1 Prozent von Olmesartan behandelten Patienten gegenüber Placebo-behandelten Patienten auftrat, Schwindel (3 Prozent gegenüber 1 Prozent).15)

Der entsprechende Knowledge Base-Artikel gibt einen detaillierten Einblick in das Sicherheitsprofil von Olmesartan/Benicar.

Antibiotika

Hinweis: Antibiotika werden nach neuen Erkenntnissen für das MP nicht mehr empfohlen.

        Sie wurden zu Beginn der Einführung des MPs für sehr wichtig gehalten. Mittlerweile hat sich jedoch 
        durch weitere Erfahrungen und Erkenntnisse gezeigt, dass sie keine wesentliche Bedeutung für den
        Genesungsprozess haben. Sollten diesbezüglich Unsicherheiten bestehen, empfehlen wir PatientInnen 
        und ÄrztInnen Kontakt zum MP Forum aufzunehmen und dort ihre Fragen zu diskutieren.

Beginn der Behandlung eines/r PatientIn mit dem Marshall-Protokoll

  1. Testen der Vitamin D Metabolite - Folgen Sie den Vitamin-D-Metaboliten Testinstruktionen. Erinnern Sie bei der Blutabnahme das Labor nochmals daran, dass das Blut fuer die 1,25-D Untersuchung mindestens 30 Minuten lang gestanden haben muss, ehe es zentrifugiert werden sollte und dass das resultierende Serum dann fuer den Versand eingefroren werden muss. Zur Beurteilung der erhaltenen Vit D Werte nutzen Sie bitte den Vitamin D Metaboliten Kalkulator.
  2. Begrenzen der Vitamin D Einnahme -PatientInnen muessen Lebensmittel und andere Ergaenzungspraeparate mit hohem Vitamin D Gehalt vermeiden. Es wird empfohlen, im Laufe der Behandlung einen im Blut gemessenen 25-D Spiegel von moeglichst unter 12 ng/ml zu erreichen, was mit zur Therapie gehoert. 25-D Spiegel sollten in Abstaenden kontrolliert werden, um sicher zu stellen, dass diese falls noch zu hoch sich weiter reduzieren bzw. niedrig bleiben. Viele PatientInnen konnten Ihre 25-D Werte ueber viele Jahre hinweg unter 5 ng/ml halten ohne erkennbare negative Folgen.
  3. PatientInnen, die noch auf Kortikosteroide eingestellt sind, beginnen mit Olmesartan - Kortikosteroide sind für MP PatientInnen kontraindiziert. Vor dem Ausschleichen der Kortisonpraeparate sollte bereits mit der Einnahme von Olmesartan begonnen werden (siehe unten), da dieses moegliche Entzugserscheinungen mildert und somit das Absetzen erleichtert. Wir raten, bereits ein bis zwei Wochen vor dem Beginn des Ausschleichens der Kortikosteroide Olmesartan einzunehmen. Details koennen den Entwöhnungsrichtlinien entnommen werden.
  4. Absetzen oder Ausschleichen kontraindizierter Behandlungen
  5. Notfalls Licht vermeiden - Um Symptome von Lichtempfindlichkeit zu vermeiden, sollten PatientInnen draussen Sonne vermeiden und innen grelles Licht. Dies kann erreicht werden, indem man moeglichst drinnen bleibt und tagsueber einfallendes Licht mit schweren Vorhaengen oder Rollaeden reduziert. Draussen sollte die Haut mit Kleidung vor Sonne geschuetzt werden. Es kann auch noetig werden, die Augen aussen und innen vor zu hellem Licht zu schuetzen.
  6. Mit Olmesartan beginnen - Zu Beginn der Behandlung verschreiben Sie 40mg reines Olmesartanmedoxomil, einzunehmen alle sechs Stunden (z.B.: 6 Uhr, mittags, 18 Uhr, Mitternacht), um den entzündlichen Zyklus zu unterbrechen und die Schwere potentiell auftretender Immunpathologie zu reduzieren. Unsere Beobachtungen lassen vermuten, dass Olmesartanmedoxomil der einzige Angiotensin-Rezeptorblocker (ARB) ist, der das angeborene Immunsystem aktiviert. “Keine Substitutionen” sollte daher auf dem Rezept vermerkt werden. Achten Sie darauf, nicht versehentlich ein Kombinationspraeparat zu verschreiben wie Benicar Hydrochlorothiazid (HCT Benicar). Viele PatientInnen bemerken bereits eine erhoehte Immunreaktion in ihrem Koerper, wenn Sie Licht und/oder Vitamin D vermeiden durch sinkende 25-D-Spiegel. PatientInnen sollten einen mehrwoechigen Olmesartanvorrat zur Verfuegung haben fuer den Fall, dass bei unertraeglichen Immunreaktinen mehr eingenommen werden muss.
  7. Warten, bis sich PatientInnen unter Olmesartan stabilisiert haben - Es dauert in der Regel ein oder zwei Monate, ehe sich Symptome erhoehter Immunpathologie unter Olmesartan allein stabilisieren. Manche PatientInnen benötigen dazu mehr Zeit. Abhängig von der bakteriellen Last und einer Reihe anderer Faktoren fuehlen sich manche PatientInnenen anfangs unter Olmesatan besser, manche schlechter und andere wiederum bemerken keine Veraenderung. Alle drei Reaktionen sind normal. Einige der typischen Symptome von erhoehter Immunpathologie sind: Depression, Reizbarkeit, Manie, Paranoia, Müdigkeit, Muskelschwäche, Hautausschlag, Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Schmerzen im ganzen Koerper, Taubheitsgefühle, Übelkeit, Durchfall, Verstopfung, Ohrensausen, Zahnschmerzen, Verstopfung der Nasennebenhöhlen, verstopfte Nasen , Fieber / Schüttelfrost, grippeähnliche Gliederschmerzen, Husten, Schlafstörungen und “brain fogThe loss of intellectual functions such as reasoning; memory loss; and other neurological abilities that is severe enough to interfere with daily functioning.” (Gehirnnebel).
  8. Mit Minozyclin beginnen - Sobald PatientInnen stabil auf Olmesartan eingestellt sind, kann eine unzureichende, zu niedrige Immunpathologie durch die Einnahme des ersten MP Antibiotikums, Minozyklin, erhoeht werden. Dieses sollte zunaechst in einer Dosierung von 25mg alle 48 Stunden eingenommen werden, wobei es unerheblich ist, ob ein Markenpraeparat oder ein Generikum gewaehlt wird. Weniger sollte nicht genommen und es sollte auch kein Ersatzmedikament wie Doxyzyklin verschrieben werden. Wie es auch bei den anderen MP Antibiotika noetig werden kann, so muessen einige PatientInnen die Kapseln oder Tabletten teilen durch die Eröffnung einer Kapsel oder mit Hilfe eines Tablettenzerteilers. Wenn Olmesartan und Minozyklin kombiniert werden, sollten PatientInnen unterstuetzt durch den/die behandelnde/n Arzt/Aerztin lernen, die auftretende Immunpathologie zu erkennen und zu bewerten und wie man z.B. die eingenommene Antibiotikadosierung anpassen kann, um Immunreaktionen im ertraeglichen Rahmen zu halten. Plötzliche verstaerkte immunpathologische Reaktionen können jederzeit auftreten, wenn im Laufe der Behandlung das eigene Immunsystem regeneriert. Die PatientInnen sollten sich daher unbedingt mit dem Artikel Wie man mit Immunpathologie umgeht vertraut machen. U.U. kann es noetig werden, dass Antibiotika eine Zeit lang reduziert oder auch ganz abgesetzt werden muessen. Dies ist nicht ungewöhnlich und sollte nicht als Rückschlag betrachtet werden. Vielmehr ist dies ein Zeichen des Fortschritts, da dies oft eine robustere Immunantwort des Koerpers bedeutet.
  9. Erhoehen der Minozyklindosierung - Wenn PatientInnen sich in der Lage fuehlen, ihre Immunpathologie weiter erhoehen zu koennen, so eignet sich hierzu zunaechst die Erhoehung der Minozyklindosierung in Schritten von 25mg (gepulst alle 2 Tage einzunehmen) bis hin zu einer Maximaldosierung von 100mg. Dabei wird dringend angeraten, dass man auf dem jeweils erhoehten Level mindestens eine Woche lang bleibt, eigentlich aber so lange, bis sich die erneut aufgetretenen erhoehten Immunreaktionen wieder auf ein niedgriges Level eingependelt haben, ehe man weiter erhoeht.
  10. Ein zweites oder drittes Antibiotikum hinzufuegen - Es ist nicht dringend erforderlich, dass PatientInnen mehrere Antibiotika oder hoehere Dosierungen einnehmen, solange die auftretenden Immunreaktionen unangenehm sind. Olmesartan spielt fuer die Genesung die wichtigste Rolle.

Hinzufügen eines zweiten Antibiotikums

Patientinnen, die unter 100mg Minozyklin alle 2 Tage noch deutliche Immunreaktionen bemerken, sind noch nicht so weit, dass sie ein zweites Antibiotikum hinzufuegen koennten, da eine solche Kombination wesentlich staerkere Immunreaktionen provozieren kann im Vergleich zur Einzeltherapie mit Minozyklin. Wie zuvor erläutert, ist Olmesartan der wichtigste Faktor fuer die Stärkung des koerpereigenen Immunsystems. Es ist moeglich, dass PatientInnen allein durch die Einnahme von Olmesartan genesen. Antibiotika koennen den Genesungsprozess beschleunigen, vorausgesetzt die durch sie provozierte Immunpathologie bleibt im ertraeglichen Rahmen.

Es sei darauf hingewiesen, dass, wenn der 25-Hydroxyvitamin-DThe vitamin D metabolite widely (and erroneously) considered best indicator of vitamin D "deficiency." Inactivates the Vitamin D Nuclear Receptor. Produced by hydroxylation of vitamin D3 in the liver. Spiegel ueber dem therapeutisch angestrebten Level von 12ng/ml liegt, es zu einem ploetzlichen Anstieg der Immunpathologie kommen kann, wenn der Spiegel weiter abfaellt. Auch deshalb sollten Antibiotika vorsichtig und nicht zu rasch erhoeht werden. Wenn jedoch zusätzliche Immunpathologie gewünscht wird, kann ein zweites Antibiotikum verordnet werden, welches zusaetzlich zu Minozyklin eingenommen wird. Letzteres sollte weiterhin in einer Hoehe von 100mg alle 2 Tage eingenommen werden. Bei der Einfuehrung des MP vor Jahren wurde als zweites Antibiotikum Azithromyzin empfohlen. Es hat sich jedoch gezeigt, dass es recht schwierig zu dosieren und gegebenenfalls wieder abzusetzen ist. Als zweites Antibiotikum wird daher heute von PatientInnen und AerztInnen Clindamyzin oder Bactrim bevorzugt.

  • Clindamyzin als zweites Antibotikum - Clindamycin ist besonders geeignet, neurologische und psychische Immunpathologie zu provozieren. Clindamyzin ist relativ leicht zu dosieren und dabei die Immunpathologie in ertraeglichem Rahmen zu halten. Es wird ebenfalls alle 2 Tage eingenommen. Auch ein Vorteil ist, dass es nicht im Gewebe kumuliert. Mittlerweile wird Clindamyzin bevorzugt als zweites Antibiotikum eingesetzt.
  • Bactrim als zweites Antibiotikum - Bactrim ist das am wenigsten aggressive zweite Antibiotikum und kann sogar auch als primäres Antibiotikum verwendet werden, wenn Minozyklin eine zu hohe Immunpathologie provoziert. PatientInnen, die in der Vergangenheit ueberempfindlich auf Sulfonamide (Bactrim gehoert zu dieser Gruppe) reagierten, haben berichtet, dass sich diese Uebersensibilitaet waehrend des MPs reduziert.

Vorsicht bei PatientInnen mit 25-D Spiegeln höher als 12 ng/ml - Bei einigen PatientInnen kann der 25-Hydroxyvitamin-D Spiegel ueber viele Monate oder gar Jahre erhoeht bleiben, obwohl sie Vitamin-D Konsum und auch Lichtexposition vermeiden. Bei schwerkranken PatientInnen mit 25-D Werten hoeher als 12ng/ml sollte kein Azithromyzin eingesetzt werden. Sollte der Einsatz eines zweiten Antibiotikums geplant werden, so sollten bei diesen PatientInnen Antibiotika mit kuerzerer Halbwertszeit bevorzugt werden wie z.B. Clindamyzin.

Zusätzliche Antibiotika für spätere Behandlungsstadien

Während des Stadiums 4 des Genesungsprozesses koennen PatientInnen, die eine geringe Immunpathologie erfahren, ein drittes Antibiotikum hinzufuegen und im Verlauf verschiedene Antibiotika-Kombinationen im Wechsel einsetzen. Folgende Kombinationen haben sich bewaehrt:

  • BCD - Bactrim DS + Clindamyzin + Demeclocyclin
  • BCM - Bactrim DS + Clindamyzin + Minozyclin
  • BDM - Bactrim DS + Demeclocyclin + Minozyclin
  • CDM - Clindamyzin + Demeclocyclin Minozyclin

Ueberblick ueber die im Marshall-Protokoll angewendeten Medikamente und deren Dosierungen

Markenname (Generika) Dosierung Frequenz Molekulare Aktivität Effektive Halbwertszeit
Benicar (Olmesartan) 40mg alle 4-6 Stunden Vitamin D-Rezeptor-Agonist, entzuendungshemmend 13 Std. (bei Gesunden), 4-6 Stunden (bei Kranken)
Minozyclin (Minocin) 25-100mg alle 2 TageAntibiotikum - bindet an die 30S-Untereinheit des Ribosoms, kann an den PXR Kernrezeptor binden11 bis 22 Std.
Clindamyzin 18mg-150mg alle 2 TageAntibiotikum - bindet an die 50S-Untereinheit des bakteriellen Ribosoms mehr als 12 Stunden 16)
Bactrim DS (Cotrimoxazol) 125-1000mgalle 2 TageAntibiotikum - hemmt die Fähigkeit der Bakterien, Folsäure zu synthetisieren10 Stunden
Declomyzin (Demeclocyclin) 18-150mg alle 2 Tage Antibiotikum - bindet an die 50S und 30S-Untereinheit des bakteriellen Ribosoms 10-17 Stunden

Weitere detaillierte Erklaerungen ueber die MP-Antibiotika, deren Kombinationsmoeglichkeiten, Beispiele fuer solche Behandlungsverlaeufe und allgemeine Tipps finden Sie in dem Knowledge Base Artikel Anwendung und Dosierung von Marshall Protokoll Antibiotika.

Handhabung von Immunpathologie

<mainarticlege> Handhabung von Immunopathologie </article>

Waehrend des Genesungsprozesses auf dem MP ist es fuer jede/n PatientIn wichtig, die auftretende Immunpathologie in ertraeglichen Grenzen zu halten. Sollte diese unertraeglich werden, stehen zur Linderung die im Folgenden angegebenen Massnahmen zur Verfuegung:

  • Die Antibiotikadosis reduzieren - Die Dosisreduktion oder das Absetzen eines oder mehrerer Antibiotika ist der effektivste Weg, auftretende Immunreaktionen zu beeinflussen und zu lindern. Je funktionsfaehiger die jeweiligen Kernrezeptoren werden, umso staerker werden die Immunreaktionen ausfallen. Wenn dieses auftritt, so sollten PatientInnen die Antibiotika reduzieren bzw. absetzen und weiterhin regelmaessig Olmesartan einnehmen. Die vermehrt und intensiver auftretende Immunpathologie ist ein Zeichen, dass sich das eigene Immunsystem verbessert hat und nicht ein Zeichen einer “Verschlechterung der Grunderkrankung”. Bei diesem Vorgehen ist zu beachten, dass einige PatientInnen, wenn sie Minozyclin absetzen (oder andere Antibiotika gegebenenfalls), vermehrte Immunreaktionen berichten und nicht weniger.
  • Die Olmesartandosis anpassen - Je nachdem, welche der beiden Hauptwirkungen von Olmesartan ein/e PatientIn waehrend einer bestimmten Phase der Behandlung auf dem MP erfaehrt, so koennen eine niedrigere oder aber auch eine hoehere Dosis die Immunpathologie kontrollieren. Für manche bringt sublingual verabreichtes Olmesartan eine sofortige Erleichterung.
  • Die häufigere Einnahme von Minozyclin - Wenn Minozyclin nicht gepulst und häufiger als alle 48 Stunden eingenommen wird, kann es Symptome der Immunpathologie verringern.
  • Andere palliative Medikamente - Eine Reihe von Symptom-spezifisch palliativ wirkenden Medikamenten können gegebenenfalls eingesetzt werden, wenn Immunpathologie nicht wie bisher beschrieben zu lindern war.

Beachten Sie, dass drei Formen der IP eventuell lebensbedrohlich werden koennen und daher mit groesstmoeglicher Vorsicht gehandhabt werden muessen: kardiale Immunpathologie, neurologische Immunpathologie und respiratorische Immunpathologie. PatientInnen, die durch eines dieser oder auch anderer Symptome beunruhigt sind, sollten nicht zoegern, ihre/n Arzt/Aerztin zu kontaktieren.

Verhaltensregeln im Notfall

<mainarticlege> Verhaltensregeln im Notfall fuer medizinisches Fachpersonal </article>

Die ARF hat Verhaltensregeln fuer den Notfall fuer medizinisches Fachpersonal, welche MP PatientInnen behandeln, ausgearbeitet. Im Folgenden werden wichtige Punkte dieses Dokumentes dargestellt:

  • Olmesartan NICHT absetzen - Insbesondere in einer kritischen Versorgungssituation ist es wichtig, Olmesartan weiterhin oral zu verabreichen auch, wenn der Blutdruck niedrig ist, da ein ploetzliches Absetzen von Olmesartan lebensbedrohlich sein kann. Neben den ueblichen lebensrettenden Massnahmen ist die weitere orale Gabe von Olmesartan 40mg alle vier Stunden wichtig, wobei zusaetzliche sublinguale Gaben von 20mg Olmesartan unter Umstaenden noetig werden koennen, solange bis die lebensbedrohlichen Symptome abgeklungen sind. Zur Verabreichung ist eventuell eine Nasensonde noetig. Wenn der Blutdruck sehr niedrig ist (durchschnittlicher arterieller Druck <55), so muss Olmesartan weiter gegeben werden und zusaetzliche Fluessigkeitsgaben mittels physiologischer Kochsalzloesung oder Erythrozyten-Konzentrat.
  • Antibiotika - Die genannten MP-Antibiotika sollten NICHT zur Behandlung akuter Infektionen eingesetzt werden. Diese koennen so angewendet zu einer massiven Steigerung der Immunpathologie fuehren gerade bei PatientInnen, die noch nicht in fortgeschrittenen Behandlungsstadien angelangt sind. Bei akuten Infekten werden Fluorchinolone im Allgemeinen gut vertragen, koennen allerdings u.U. zu Sehnenschaeden fuehren. Die Hinweise der Packungsbeilagen eines jeden Arzneimittels sollten unbedingt beachtet werden. Cephalosporine, Claforan und das Makrolid Clarithromycin (Klacid) werden in der Regel gut vertragen.
  • Kortikosteroide - Kortikosteroide sollten nicht gegeben werden (weder oral, inhaliert noch injiziert), da sie zu einer metabolischen Instabilitaet fuehren.
  • Adrenalin oder Noradrenalin - Nebenwirkungen koennen auftreten, wenn Adrenalin oder Noradrenalin zur Behandlung von niedrigem Blutdruck oder Anaphylaxie eingesetzt werden. Adrenalin und Noradrenalin sollten nur bei Herzstillstand zum Einsatz koemmen. Lokalanästhetika, die Adrenalin enthalten, koennen Nebenwirkungen (Tachykardie, Psychosen) ausloesen, zudem koennen sie eine ausreichende Anaesthesie behindern.

Weitere Details dieser Empfehlungen finden Sie in dem Artikel Verhaltensregeln im Notfall fuer medizinisches Fachpersonal.

Im Notfall können ÄrztInnen Trevor Marshall direkt unter 1-805-492-3693 anrufen.

Dauer des Protokolls

<mainarticlege> Dauer des Protokolls </article>

Die genaue Dauer des Marshall-Protokoll (MP) hängt von einer Reihe von Faktoren ab wie dem Stadium der Erkrankung bei Beginn der Behandlung, dem Schweregrad der eventuell vorhandenen Fibrose, weiteren subklinischen Entzündungen, vorhandenen Nierenschaeden. Auch die persoenliche Einstellung eines/r jeden PatientIn, wie lange er/sie das Protokoll anwenden moechte, beeinflusst diese.

Während Schwerkranke mit einer Dauer des MP von fuenf und mehr Jahren rechnen muessen, ist es allgemein nicht moeglich, die genaue Behandlungsdauer festzulegen. Zum Charakter der Immunpathologie gehoert es auch, dass Krankheitsbeschwerden ebenso wie Phasen des Wohlbefindens und Laborparameter kurzfristig erheblich schwanken koennen, sie sich langfristig jedoch verbessern. Je nach Erkrankung und den zugrunde liegenden Infektionen werden Symptome sich anders und in unterschiedlicher Geschwindigkeit verbessern.

Solange man unter Olmesartan oder Olmesartan plus Antibiotika mit Symptomen reagiert, die mal staerker mal schwaecher auftreten, sind noch viele Bakterien abzutoeten.

Bedenken Sie, dass es nicht unbedingt erforderlich ist, dass waehrend des Protokolls alle Antibiotika in den beschriebenen Maximaldosierungen oder moeglichen Kombinationen eingenommen werden muessen, um den Erfolg der Behandlung zu garantieren. In vielen Fällen können PatientInnen auch erhebliche Fortschritte unter Olmesatan (Benicar) allein machen, da dieses die Produktion der koerpereigenen antimikrobiellen Peptide erhoeht. Ideal ist es hingegen, wenn PatientInnen solange auf dem Protokoll bleiben, bis sie von keiner der verschiedenen Antibiotikakombinationen mehr Immunreaktionen bemerken.

Endpunkte des Protokolls

PatientInnen, die das Marshall-Protokoll soweit abgeschlossen haben, koennen weitgehend ein normales Leben fuehren, wobei Folgendes jedoch zu beachten ist:

  • Einnahme von Vitamin D - MP PatientInnen koennen Lebensmittel zu sich nehmen, die natürlicherweise Vitamin D enthalten wie z.B. Fisch. Dennoch sollten solche Lebensmittel vermieden werden, die mit zusaetzlichem Vitamin D angereichert worden sind.
  • Licht - Obwohl Sonnenbaden zum Braunwerden sicher keine Option ist, so koennen PatientInnen, die bereits auf dem MP fortgeschritten sind, ihre Augen und auch Haut vermehrt Licht aussetzen. Allerdings ist hierbei Vorsicht geboten, da einige PatientInnen im spaeteren Verlauf des MPs sogenannte Stufe-Fünf-Reaktionen durchlaufen, insbesondere dann, wenn sie zu viel Licht ausgesetzt sind. Um moegliche schwere Immunreaktionen zu vermeiden, sollte man sich also nur allmaehlich mehr Licht aussetzen. Solche Reaktionen koennen bisweilen erst nach ein bis zwei Tagen auftreten und gegebenenfalls mehrere Tage und auch laenger andauern.
  • Antibiotika - In späteren Stadien des MPs ist das Immunsystem wieder selbst in der Lage, Bakterien auch ohne Antibiotika abzutoeten. Es kann allerdings nicht schaden, wenn man quasi als jaehrlichen Check-Up ein paar Wochen lang MP-Antibiotika einnimmt, um zu sehen, ob diese Immunpathologie erzeugen koennen.
  • Olmesartan (Benicar) - In späteren Stadien des MPs funktioniert der Vitamin D-Rezeptor, der Schlüsselkomponenten der angeborenen Immunität kontrolliert, wieder und dies auch in Abwesenheit von Olmesartan. Allerdings ist Olmesartan noch notwendig, um Symptome zu lindern und Organe vor systemischer Immunpathologie zu schuetzen.
  • Laboruntersuchungen - Verschiedene Laborwerte werden sich erwartungsgemaess wieder normalisiert haben:
  • ACE, CRP, Triglyceride, ALP werden sich im unteren Normalbereich einpendeln
  • der Lymphozytenanteil wird sich wieder in den Normalbereich erhoehen
  • 1,25-D liegt im 25-35pg/ml Bereich, sollte ca. alle sechs Monate kontrolliert werden
  • Abklingen von Entzündungszeichen im Computertomogramm oder Kernspin

Beenden des Protokolls

<relatedarticlege> Eine Pause vom Marshall Protocol </article>

Absetzen nur der Antibiotika

Wie lange es braucht, bis Antibiotika keine Immunreaktionen mehr provozieren, ist recht unterschiedlich. Ein wichtiger Faktor dabei ist, wielange die Antibiotika im Koerper auch nach Absetzen noch verbleiben. Gemaess seiner langen Halbwertszeit kann z.B. Zithromax einen Monat oder auch laenger im Gewebe wirken. Auch die wiederhergestellte Aktivitaet des eigenen Immunsystems ist von Bedeutung. Einige PatientInnen bemerken, dass ihr Immunsystem bereits recht eigenstaendig funktioniert und vermehrt antimikrobielle Peptide produziert. Auch dies fuehrt dazu, dass Immunpathologie nur zoegernd abklingt. Wenn Antibiotika abgesetzt werden sollen zu dem Zwecke der Verringerung von Immunpathologie, so kann es in einige Faellen vorzuziehen sein, weiterhin 100mg Minocylcin alle 2 Tage oder auch taeglich einzunehmen, weil es auch palliative Wirkungen hat (auch durch seine Wirkung auf den PXR Kernrezeptor. Siehe auch:Bioessay , 17) Abbildung 1).

Absetzen der Antibiotika UND Olmesartan

Wenn man Antibiotika und auch Olmesartan absetzen moechte, so sollten zuerst die Antibiotika gemaess der oben bereits beschriebenen Anweisungen ausgeschlichen werden. Erst wenn die Antibiotika bereits abgesetzt worden sind, kann Olmesartan allmählich ueber mehrere Wochen ausgeschlichen werden. Bitte beachten Sie, dass auch nach Absetzen von Olmesartan das Immunsytem noch eine Weile aktiviert sein kann.

Eine andere Moeglichkeit, wie man Olmesartan absetzen kann, ist die allmaehliche Umstellung auf Valsartan (Diovan), einen anderen ARB, welcher 80 mg alle 6 Stunden eingenommen werden sollte (80 mg ist ein Viertel einer 320mg Tablette Diovan). Dabei wird die Olmesartan Dosierung reduziert (zB von 40 mg bis 30 mg bis 20 mg bis 10 mg auf 0) und gleichzeitig Valsartan aufdosiert (zB 0 bis 20 mg auf 40 mg auf 60 mg bis 80 mg). Wielange man den Organschutz, den auch Valsartan bietet, braucht, haengt davon ab, wie rasch die Aktivitaet des eigenen Immunsystems abklingt. Valsartan selbst aktiviert nicht das Immunsystem, schuetzt aber Organe und bietet etwas Linderung. Es kann ueber 2 bis 3 Tage ausgeschlichen werden.

PatientInnen, die die Einnahme von Olmesartan beenden, unterbrechen ihre weitere Genesung.

Anmerkungen und Kommentare

Sallie Q 10.16.2015 deleted

  • Azithromyzin als zweite Antibiotikum - Da Clindamyzin insbesondere die psychologische Immunpathologie verschlimmern kann, die sich in vermehrten Depressionen, Angstzuständen, aufdringlichen Gedanken, Paranoia oder Zwangsstörungen aeussern kann, so bietet sich den von diesen Beschwerden betroffenen PatientInnen die Einnahme von Azithromyzin als zweites Antibiotikum an, vorausgesetzt der 25-D-Spiegel ist im geforderten therapeutischen Bereich von 12ng/ml oder darunter. Da Azithromyzin im Gewebe gespeichert wird, kann es auch nach seinem Absetzen bis zu 45 Tage lang wirksam sein, was die Kontrolle moeglicher zu starker Immunreaktionen erschwert. PatientInnen mit bekannten Herzbeschwerden sollten Azithromyzin vermeiden.

& from Table

  | **[[home:mp:zithromax|Zithromax (Azithromycin ist nicht mehr als sicher angesehen, auch in kleinen Mengen) ]]** | 0mg |alle 8-10 Tage|Antibiotikum - bindet an die 50S-Untereinheit des bakteriellen Ribosoms|angeblich 68 Stunden, aber einige Studien(({{pmid>long:9681095}})) (({{pmid>long:21059616}})) und ARF PatientInnen Berichte deuten darauf hin, dass es bis zu 45 Tage im Gewebe verbleiben kann|

to Sicherheitshinweise (Safety Considerations)

added “* Die Patienten sollten nicht rivaroxaban (Xarelto). Es könnte zu Blutungen führen.” –Sallie Q May15

added “* Die Patienten sollten nicht Nimesulid (Aulin / Mesulid / Nimed). Es könnte zu Blutungen führen. Ein Todesfall hat während seiner Nutzung berichtet.” –Sallie Q …soon after that death occurred

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